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Luchs
Luchs
Lynx lynx
In der Schweiz leben zwischen 130 und 150 Luchse. Pro Jahr frisst ein Luchs 60 Rehe oder Gämsen. Das sind insgesamt 8500 grosse Beutetiere, die von Luchsen gefressen werden. Durch den Strassenverkehr sterben jährlich rund 8000 Rehe; auf der Jagd werden pro Jahr 40‘000 Rehe geschossen.
Luchs

Verwandschaft

Der Luchs gehört zur Familie der Katzen. In Europa gibt es drei Luchsunterarten. Der Karpatenluchs lebt in Polen, Rumänien, Slowakei, Bulgarien und Jugoslawien; der Nordluchs in der Schweiz und in Skandinavien; der Pardelluchs, der stark gefährdet ist, lebt in Spanien und Portugal.

Geschichte

Um 1700 war der Luchs noch in der ganzen Schweiz heimisch. 1894 wurde der letzte Luchs im Wallis geschossen. Ab 1971 wurden in den Kantonen Obwalden, Neuenburg und Waadt Luchse ausgesetzt. Heute besiedelt der Luchs weite Teile der Westalpen, Zentralalpen inklusive Voralpen, Teile der Ostschweiz und den Jura.

Lebensraum

Der Luchs bewohnt Laub- und Nadelwälder. Er bevorzugt möglichst abwechslungsreiche Gebiete mit vielfältigem Nahrungsangebot. Ein erwachsenes Tier benötigt 20-50 km2 als Jagdrevier. Bei schlechtem Futterangebot können es bis 300 km2 sein. Vertraute Wechsel, sogenannte Luchspässe, werden in Abständen immer wieder benutzt. Mit Harn setzt der Luchs Geländemarken. Diese Geruchsspuren sind wichtig, damit sich Männchen und Weibchen trotz der grossen Streifgebiete zur Paarungszeit treffen können.

Benennung

Das männliche Tier heisst Kuder, das weibliche Luchsin, das Jungtier Jungluchs.

Lebensweise

Luchse sind ausserhalb der Paarungszeit Einzelgänger. Die Grosskatze lebt sehr heimlich und kann selten beobachtet werden. Die Beutetiere, hauptsächlich Rehe und Gämsen, dürfen den Luchs nicht zu häufig sehen, sonst werden sie sehr scheu und es ist für den Luchs schwierig, Beute zu schlagen.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit liegt im Januar bis März. Der Kuder legt weite Wanderungen zurück, bis zu 20 Kilometern und mehr in einer Nacht. Mittels Duftmarken und weithin hörbarem Geheul finden sich Männchen und Weibchen. Sie bleiben einige Tage zusammen, es kommt zur Paarung. Nach einer Tragzeit von 70 Tagen bringt die Luchsin ihre Jungen in einer Höhle oder unter einem umgestürzten Baumstrunk zur Welt. Es sind 1-4 Jungtiere. In der ersten Zeit ist die Aufzucht für die Luchsin sehr schwierig.
Einerseits muss sie die Jungen wärmen, säugen und beschützen, andererseits muss sie erfolgreich Beute schlagen.
Während vier Monaten säugt die Mutter ihren Nachwuchs. Ein Jahr lang sind die Jungluchse noch auf ihre Mutter angewiesen, die für sie jagt und ihnen das Jagen beibringt.

Ernährung

Das Nahrungsspektrum der Luchse ist breit. In erster Linie sind es Rehe und Gämsen, auf die der Luchs Jagd macht. Das sind Tiere, die er aufgrund ihrer Grösse gerade noch erlegen kann. Aber der Luchs muss es geschickt anstellen und das Beutetier muss für einen kurzen Moment unaufmerksam sein. Mit einem Kehl- oder Nackenbiss tötet er das Tier.
Entweicht das Tier nach der Attacke, verfolgt der Luchs seine Beute nicht. Denn Gämsen und Rehe sind schneller als Luchse. Längst nicht jeder Angriff ist erfolgreich. Es gibt Beobachtungen, wonach Gämsen, die einen Luchs entdeckten, den Angreifer in die Flucht schlugen!

Geschlechtsmerkmale

Die Männchen sind etwas grösser und schwerer als die Weibchen.
Der Kopf ist verbreitert und der Backenbart, eine Art Mähne an der Unterseite des Kopfes, ist stärker ausgeprägt.

Spezielles

Mutterpflichten
Die Aufzucht der Jungtiere ist allein Sache der Luchsin. Einerseits muss sie ihre Kleinen in wechselnden Verstecken wärmen und schützen und andererseits ab und zu auf die Jagd gehen, um Beute zu schlagen. Die Wahl eines geeigneten Ortes ist somit entscheidend: gute Versteckmöglichkeiten und genügend Beutetiere!
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