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Sikahirsch
Sikahirsch
Cervus nippon nippon Der Sikahirsch ist als asiatischer „Gast“ in Europa erstaunlich anpassungsfähig bezüglich Klima, Lebensraum und Nahrung.
Ähnlich wie der Damhirsch trägt auch der Sikahirsch im Sommer ein Fell mit weissen Flecken. Im Winterfell verblassen die Flecken fast vollständig. In der kalten Jahreszeit bildet sich bei beiden Geschlechtern eine dichte Halsmähne.
Verwandschaft
Beim Sikahirsch sind neun Unterarten bekannt. Mehrere dieser Unterarten sind im Freiland stark bedroht oder gar ausgestorben. In Gehegen sind Sikahirsche relativ leicht zu halten.
Geschichte
In Japan werden Sikahirsche seit Jahrhunderten in Gehegengehalten. Um 1900 herum war es Mode, den einheimischen Wildbestand mit fremden Tierarten „anzureichern“, beziehungsweise zu verfälschen. In Deutschland und Polen wurden auf diese Weise Sikahirsche eingebürgert. In der Schweiz gibt es wildlebende Sikahirsche im Südranden und im Rafzerfeld in den Kantonen Schaffhausen und Zürich.
Lebensraum
Sikahirsche bevorzugen Laub- und Mischwälder mit dichtem Unterwuchs.Gerne treten sie auf offene Weideflächen aus. In landwirtschaftlichen Gebieten kann es zu Schäden durch die Sikahirsche kommen.
In ihrem ursprünglichen Lebensraum in China, Korea, Japan, Taiwan bewohnen sie auch Feuchtgebiete. Sie schwimmen sehr gut und bei Gefahr fliehen sie ins Wasser.
Benennung
Das männliche Tier heisst Stier, das Weibchen Kuh, das Jungtier Kalb.
Lebensweise
Der Sikahirsch ist überwiegend nachtaktiv.
Sikahirsche kennen verschiedene Lautäusserungen. Zehn verschiedene Laute werden unterschieden. Das ist deutlich mehr als bei anderen Hirschen. Die Weibchen haben einen weichen, pfeifenden Laut. Die Kälber kennen eine Art Blöken.Während der Brunft lässt das Männchen ein lautes Pfeifen hören, das mit einem lauten Brummen endet.
Fortpflanzung
Ende September bis November findet die Brunftzeit statt. Die Stiere stossen einen hohen Brunftruf aus und versuchen einen Harem von zirka 10 Kühen zusammenzuhalten. Die Brunft ist weniger eindrücklich als beim Rothirsch. Im Mai / Juni setzt die Kuh nach einer Tragzeit von 8 Monaten ein Kalb, seltener zwei.
Ernährung
Gräser, Kräuter, Blätter, Triebe, Rinde von Bäumen, auch Früchte wie Eicheln und Buchnüsse werden vom Sikahirsch verzehrt.
Geschlechtsmerkmale
Nur Stiere trage ein bis 50 cm langes, stangenförmiges Geweih. Mit maximal 8 Enden. In der Form ähnelt es dem des Rothirsches, ist aber viel kleiner und weist keine Verbreiterungen (Schaufeln) auf wie beim Damhirsch.
Ein dunkler Aalstreif kennzeichnet die Rückenlinie. Ein stark behaarter Fleck an der Aussenseite der Hinterläufe, knapp handbreit unterhalb des Sprunggelenks, ist ein Drüsenfeld. Sekret dieser Duftdrüse wird beim Gehen an Gräsern und anderer Vegetation zufällig abgestreift.. Die Funktion dieser geruchlichen Markierung ist unbekannt.
Die Hinterseite des Oberschenkels, der sogenannte Spiegel ist weisslich gefärbt und von dunklen Haaren eingerahmt. Diesem Spiegel kommt eine Signalwirkung zu. Bei Erregung spreizen die Hirsche die Haare des Spiegels. Auf der Flucht ist es für Rudelmitglieder leicht den vor ihnen fliehenden Tieren zu folgen. Diesen weissen Spiegel haben auch Rothirsche und Damhirsche.
Spezielles
Einzelgänger und Haremsbesitzer
Ausgewachsene Männchen sind die meiste Zeit des Jahres Einzelgänger. Die Weibchen mit ihren Jungtieren bilden verschieden grosse Gruppen von zwei bis zehn Tieren. Im Frühherbst beginnen die Männchen einen Harem von 10 bis 12 Weibchen um sich zu sammeln. Gelangen andere starke Männchen ins Revier, werden sie vertrieben. Es kann auch zu heftigen Kämpfen kommen.